25 Feb 2015

#dclass 2015 - "new education for a new economy" - Trailer from crowdlove on Vimeo.

racoon berichtet über die Erste #dclass conference in Berlin | Teil II

Teil I | #dclass conference Berlin 21.-22. Feb. 2015.

Während ich mich noch nach dem letzten Wochenende sammle und meine Gedanken sortiere, gilt für andere das Credo: „ Nach der Konferenz, ist vor der Konferenz.“ Jeder ehrenamtliche Helfer hat eine wahnsinns Arbeit geleistet, Zeit, Tatendrang und Ideen gespendet, um diese Konferenz zu ermöglichen und sogar kostenschonend zu realisieren. Ganz ohne Ausgaben geht und soll es dennoch nicht gehen. Den Sprechern der Konferenz wurde nicht nur Applaus als Anerkennung entgegengebacht, sondern Kosten für Übernachtung, Anfahrt und leibliches Wohl übernommen. Versicherung, Techniker und Videodokumentation wurden ebenfalls (auf den letzten Drücker) durch den Verkauf von 22 Sponsorentickets (je 490€) ermöglicht. Durch Lebensmittelspenden von Foodsharing und Kantin wurde im Neuköllner Heimathafen und in den Sponsorräumen (Gewerbegelände Ritterstr. 12) auch am zweiten Tag für Vitamin- und Nahrungsnachschub gesorgt. Getreu dem Motto: „Ein leerer Bauch studiert nicht gern.“

Ich hatte Gelegenheit einen Einblick in die Dienstagsbesprechung zu bekommen und all die (im Januar) noch offenen Fragen hat das Kernteam mit Bravour gemeistert und geklärt. All die anderen helfenden Hände, die ich mit Sicherheit hier jetzt ausgelassen habe, findet ihr auf der Website der dclass conference. Inspiriert durch die beiden Zeichnerinnen, während der Vorträge im Heimathafen, habe ich mich selbst an Sketchnotes probiert. Wer die beiden kennt, den bitte ich ihre Namen via Kommentar gern zu nennen.

Die Sache mit den Karmazetteln
Die Karmazettel haben mich nachdenklich gestimmt in Punkto neue Wirtschaft. Ich habe mich gefragt, ob das eine weitere Stufe von Dumpingwirtschaft ist und in wieweit ich bereit bin, meine Dienstleistung, visuelle Konzeption, anbieten zu wollen. Ich habe bereits ehrenamtlich gearbeitet (siehe elhana LERNPATEN e.V. neu Konzeption Erscheinungsbild) und mich über das Feedback gefreut und würde es bedingt auch sicher wieder tun. Jedoch kann ich auch nichts schlechtes daran sehen, für meine Dienstleistung entsprechend honoriert zu werden. Ich finde nicht das Karma bei der Wertschätzung in Form von Vergütung aufhört, eher im Gegenteil. Mit der Bezahlung unterstütze ich doch viel mehr jemanden seine (im Bestenfall) Berufung zu leben. Ganz abgesehen vom Mehrwert für mich, durch sein Wissen und Können mich in meinem Vorhaben zu unterstützen.

Wertschätzen heißt für mich, im wirtschaftlichen Sinn, dass ich für eine Dienstleistung oder Ware den Preis zahle der veranschlagt ist. Insofern ich davon überzeugt bin sie ist sinnstiftent, ich benötige sie wirklich (um mich z. B. selbst weiter zu entwickeln) oder sie hat einen Mehrwert für unseren Planeten (im Sinne von ich unterstütze etwas/jemanden hinter dem ich selbst stehe und trage zu einer Veränderung bei). Wenn die drei Wege des guten Karmas aus Bescheidenheit, Güte und Einsicht bestehen, empfinde ich das als für mich, mein Handeln, meine Selbstständigkeit und somit für eine andere Sicht auf die Wirtschaft, als richtig. Ich bin dennoch gespannt, was das dclass Team aus den Zetteln macht und ein Projekt zum Thema Plastik verhindern hat mein Interesse geweckt, da ich seit geraumer Zeit ebenfalls eine Kampagnenidee in petto habe.

Letztlich habe ich meinen Karmazettel angepinnt für die Online-Plattform art-tells.com. (Nachtrag 6. März 2015 | Du findest ihn als Nr. 026 unter der neu entstandenen Website Socialee! )Mit ihr biete ich Platz zum Austausch, Vernetzen und zur Selbstpräsentation für Akteure aus Kunst, Design und Handwerkskunst. Die Idee basiert auf meiner Abschlußarbeit für Kommunikationsdesign und wurde inspieriert durch die Arts and Crafts Bewegung. Gesucht werden nun Mitmacher, die mit ihrem Profil und eigenen Beiträgen zu ihren Aktivitäten die Plattform zum Leben erwecken und das Vorhaben mit unterstützen evtl. einen Verein entstehen zu lassen.

 

racoon | Sketchnotes dclass conference 2015

Tag 1

Der Input war bereits am ersten Tag schon enorm. Wohl gebettet auf einem der rotsamtigen Stühle den Sprechern vorn auf der Bühnen lauschend, wurden meine Gliedmaßen durch die Anleiterin auf der Bühne gelockert und meine Aufmerksamkeitsspanne wieder gesteigert. Der Ablauf war in vier Teile separiert und die Schüler von heute begannen diesen Tag.

Thema 1 - unentdecktes Potenzial
Die jüngsten Sprecher machten schnell deutlich, dass es ihnen nicht viel anders ergeht, als mir zu meiner Schulzeit. Sie brachten alle mit einem wahnsinns Selbstvertrauen (trotz bekundeter Nervosität) ihre Meinung, Wünsche, Vorstellungen und Beweggründe vor. Ihre Entscheidungen kein Abi oder Unibesuch zu wählen, sind meist der Erkenntnis zugute gekommen, etwas Greifbares, Anderes und für sie persönlich sinnstiftenderes zu machen. Sehr offen gingen sie auch mit dem (ich vermute mal den am meisten bekannten) Thema Angst um. Sich negativen Äußerungen aus Familie und Bekanntenkreis zu stellen und doch zu sich zu finden, das ist hier mein Leben und ich wähle meinen Weg. Gerald Hüther, den ich bis dato nicht live gesehen hatte, schloss diesen Teil für mich mit den Worten ab: „Subjekt statt Objekt, Menschen sollen sich auf einer Ebene begegnen.“
Thema 2 – Neue Bildung
Im zweiten Teil folgten sehr anregende Beispiele wie Schule neu gedacht werden kann und bereits umgesetzt wird. Wie die staatlich geförderte Schule in Holland von Maurice De Hond. Sie setzt auf die Einbindung von digitalen Lernmitteln, Verzicht auf schwere Schulranzen, offenen Klassenstrukturen, gemeinsame Leserunden (aus Büchern). Das bisherige Ergebnis lautet – Schüler, Lehrer und Eltern haben ein ausgeglichenes Lernerlebnis erhalten und vor allem die Schüler gehen mit Leidenschaft zur Schule. Sehr interessant fand ich auch, dass sich die Eltern aktiv mit einbringen. Zum Beispiel der Kunstunterricht wird von einem Bildhauer und der Sportunterricht von einem Yogalehrer gegeben. Das Posten in sozialen Netzwerken gehört an dieser Schule dazu.

Teilhaben ist in diesem Zusammenhang sicher ebenfalls ein guter Stichpunkt. Es war im Publikum sehr schön zu sehen, wie viele Eltern mit ihren noch nicht schulreifen Kindern da waren. Aus meiner Sicht bekunden sie aktiv Einfluss, auf das Bildungssystem nehmen zu wollen, für kommende Generationen. Meine letzten Erfahrungen zur Thema Schule/Bildung liegt ein paar Jahre zurück. Im Bereich der Erwachsenenbildung sieht es von der Bildungsqualität ebenfalls arm aus. Ich entsinne mich, wie ich mit einer Mitschülerin uns ebenfalls ausdachten, wie wir es machen würden. Es flossen Aspekte zu Qualität der Lehrmittel, Vermittlung von sinnstiftenden Unterrichtseinheiten, Raumgestaltung, die Speisenauswahl in einer Mensa ein und wie man das alles umweltschonend realisieren könnte.

Herr De Hond hat es mir dann noch mal sehr Bildhaft vor Augen geführt, als er sagte es würde ihm vorkommen, als würde seine jüngste Tochter in ein Museum gehen. Ich wünsche mir für alle Eltern, sich mehr für die Bildungsqualität der Kinder einzusetzten und ihre Schützlinge wohlwollend zu unterstützen, damit sie ihre inneren Potenziale früh möglich erkennen und leben können.

Thema 3 – neues Unternehmertum
Der dritte Teil war für mich ganz persönlich wichtig und der Punkt, neue Wirtschaft, mein Hauptantriebspunkt für diese Veranstaltung. Da ich mich gerade selbst mit dem Thema berufliche Weiterentwicklung beschäftige, war es für mich sehr spannend, hilfreich und auch beruhigend zu hören, wie Andere ihre Vorhaben gestemmt haben. Die Hürden, die es zu nehmen gilt, die sich oft genug um das Geld, Ängste überwinden, soziale Verantwortung übernhemen und neue Wege einschlagen drehen. Uwe von Premiumcola habe ich schon auf einem Summit im letzten Jahr hören können. Er gab auch dieses Mal einen sehr persönlichen Einblick in seine seit dreizehn Jahren bestehende Unternehmensphilosophie. Höhen und Tiefen mit eingeschlossen.

Vom bevorstehenden Insolvenzgang (verursacht durch zu große Nachfragemengen!) und Großabnehmer, die von sich aus in Vorkasse gegangen sind, um die schnelle Weiterproduktion zu unterstützen, über die Tatsache, dass es acht Jahre gebraucht hat, bis er davon ohne weitere Nebenjobs leben kann, aber mit der Gewissheit es aus Eigenenmittel geschafft zu haben, erfüllt ihn heute noch mit einem unbeschreiblichen Gefühl. Er gehört für mich zu den jenigen Vorbildern, dass Wirtschaft und vor allem Unternehmertum anders, zum Gemeinwohl, gedacht werden kann.

Sehr schön war es auch, Marike von Original Unverpackt zu lauschen und was ihr Antrieb hinter ihrem Tun ist. Übrigens hat sich bei der Entwicklung des Corporate herausgestellt, dass das Unternehmen ein Nacktmull ist und ich fortan „OU“ damit gedanklich verbinde. 🙂 Beide haben aus einer Unzufriedenheit heraus ihr Handeln begonnen. Die Eine hatte die Nase voll vom allgegenwertigem Plastik und der Andere wollte sich als Endverbraucher nicht weiter auf die Schippe nehmen lassen. Bei der Frage ob sie ihrer Tätigkeit in Vollzeit nachgehen, beantworteten das beide mit einem Ja. Uwe wollte sich nicht gern zur Wochenstundenzahl äußern, wobei ich gleich den Haken zu Anna von Tandemploy schlage. Sie ist Befürworterin von Teilzeitarbeit und hat dahingehend mit einer Partnerin zusammen eine Agentur gegründet, die Teilzeitarbeitskräfte an Unternehmen vermittelt und umgekehrt.

Alle Drei wurden gefragt, was sie an einem schlechten tag Tun, um die Motivation und den Glauben an ihrem Vorhaben wieder zu kräftigen. Die Antworten hätten nicht individueller ausfallen können. Uwe, ist laut eigener Aussage, wie eine Lock auf Gleisen an der solche Tage, Situationen oder auch Menschen vorbeiziehen. Marike, beschäftigt sich mit Dingen die nichts mit Arbeit, Lebensmittel oder Verordnungen zu tun haben. Und besonders schön hat mir die Idee von Anna mit der Motivationsbox im Büro gefallen, in der all die guten und erreichten Ziele, sowie positives Feedback auf einem Zettel geschrieben, gesammelt werden und eben an einem motivationslosen Tag darin gestöbert wird.

Thema 4 – Hoffnung
Last but definetiv not least. Sprach Corinna von cucula über die Entwicklung der Projektidee und dem Entstehen einer gemeinnützigen GmbH. Sie ist Teil eines Teams welches Geflüchteten ihren Aufenthalt mit Sinnhaftigkeit, dem Gefühl von angenommen sein und ein stückweit Familie zu sein unterstützt. Aus der Idee, mit ihnen Möbel zu bauen und diese zu verkaufen, ergeben sich weitere integrationsfördernde Möglichkeiten. Das Besuchen von Deutschkursen und sogar die Teilnahme an der Mailänder Möbelmesse 2014 wurde dadurch ermöglicht. Das Team hat nun auch bei der Ausländerbehörde ein Dossier eingereicht, um auf die Möglichkeiten zur Änderung in der Gesetzgebung anhand ihres Praxisbeispiels aufmerksam zu machen. Ihre einleitenden Worte, über ihre persönliche Befangenheit, dass Dinge unverrückbar wären, wurde für sie mit der gemeinsamen Umsetzung von cucula, grundlegend geändert.

Gertrud Rosemann, mit 92 Jahren die älteste Sprecherin des Tages, hat mich noch mal richtig umgehauen. Nicht weniger wegen ihrer persönlichen Geschichte über die Hoffnung, sondern auch das sie ein exemplarisches Beispiel für mich ist, wie fit man mental und physisch im Alter sein kann. Mit glühender Begeisterung hat sie auch über ihre Tätigkeit bei der Ausstellung Dialog mit der Zeit gesprochen, die übrigens auch in das Berliner Kommunikationsmuseum kommen wird.

Zum Abschluss des Tages wurde bestmöglich gemeinsam aufgeräumt und mit all den Eindrücken hab ich mir dann erst mal das Hirn frei geradelt und es sacken lassen.

 

racoon | Sketchnotes dclass conference 2015

 Tag 2

Gut vorbereitet, mit meinem digitalen Laufzettel für diesen Tag, traf ich auf den Gewerbehöfen der Ritterstraße ein. Zum Auftakt gab es eine kleine Ansprache, während die Helfer noch etwas verschlafen dreinschauend, beschäftigt waren das Leitsystem anzukleben. Nach kurzer Orientierung ging es fix in die erste Etage, eines der wundervoll alten Gewerbegebäude, in die Büroräume von Etsy.

»Der erste Move« – es ist niemals zu spät für einen Zweiten.
Pat Pertz  hielt seinen sehr emotional geladenen Vortrag über den ersten Move und es wurde schnell deutlich, wieviele er davon in seinem Leben schon gemacht hat.
»Gemeinwohl-Ökonomie« – Wirtschaften mit Werten?!
Im Anschluss hatte ich mir den Vortrag zu Gemeinwohl-Ökonomie notiert, jedoch war ich zu spät dran und konnte mir nur noch den Infoflyer in die Hand drücken lassen. Ich hoffe jedoch, hierzu demnächst den Videomitschnitt online noch sehen zu können. Ich bin davon überzeugt, dass dieses Thema mit meinen angestrebten unternehmerischen Werten übereinläuft.
»Kreatives Zeitmanagement« – dein eigenen Rhytmus definieren
Jesta Phoenix  gab Möglichkeiten und Gedankenansätze für kreatives Zeitmanagement. Mit der Empfehlung, „Not one size fits all“ und da es kein Non plus Ultra gibt, solle man Experimentieren, um herauszufinden was für einen selbst am stimmigsten funktioniert. Super war auch ihre Aussage, „Je kreativer, desto wichtiger sind Pausen.“.
»Impact School«– Eine andere Schule muss her!
In den Räumen von Akademie für Illustration konnte man der Idee von Jenny Stiebitz  und ihrer Impact School lauschen. Einmal mehr wurde der Ruf nach einer Schulreform und das selbstverantwortliche Handeln etwas zu ändern, deutlich. Bildung mit „Lebenskunde“, Kooperationen zu regionalen Bauern samt Gemeinschaftsprojekten umzusetzen, ist dabei der Schulansatz.
»Mein Bedingungsloses Grundeinkommen!« – Vortrag und Live-Verlosung
Auf den Vortrag von Micha von Mein Grundeinkommen, habe ich mich ganz besonders gefreut. Es geht um sein Vorhaben, das bedinungslose Grundeinkommen zu etablieren. Letztes Jahr hat er eine Crowdfundingkampagne über startnext gestartet. Er konnte dadurch zwei Menschen (und die öffentliche Verlosung) ein Jahr lang ein BGE in Höhe von 1000€/Mon. ermöglichen. Sein Antrieb ist es, herauszufinden, wie sich der Erhalt von verpflichtungsfreiem Grundeinkommen auf die Menschen, die Wirtschaft und letztlich auch auf unsere Gesellschaft auswirkt. Aus der positiven Beteiligung zur Kampagne hat sich ein e. V. gegründet.

Das Vorhaben dieses Jahr 100 BGE zu verlosen, eine zum Großteil bereits finanzierte Betterplace Spendenaktion und erste Versuche, es in den Wirtschafts-/ Konsumkreislauf zu integrieren (Crowdbar, -card, BGE-Cola) sind weitere Entwicklungsschritte. (Viele weitere kreative Ideen stehen bevor und man kann weiter gespannt sein, was sich das Team alles ausdenkt.) Seine eingangs mahnenden Worte zum Vortag der Konferenz, kann ich nur unterstützen und habe ich unter dem Punkt Karmazettel (siehe Beitragsanfang) angesprochen. Ich sehe im BGE eine gute Möglichkeit zwischen der Bereitschaft der Menschen etwas geben zu wollen, aber auch Existenzängste zu nehmen oder zumindest zu schmälern. Am selben Tag wurden live noch zwei weitere BGE verlost und mittlerweile erhalten sieben Menschen ein BGE. Ich gratuliere, bin gespannt zu erfahren, wie es ihnen damit ergangen ist und werde mir sicher die Doku. dazu ansehen.

»The 7 basic skills that make you an impactful Social Entrepreneur«
Georg von Soulbottles hat mir auch eine wahnsinns Freude bereitet seinem Vortrag über sieben Punkte für soz. Unternehmertum zu zuhören.

1 . Commitment / Engagement
als soz. Unternehmer etwas in der Welt ändern zu wollen

2 . Mentaldetox
Was brauche ich jetzt? Anstelle von du musst diese Arbeit jetzt tun.

3 . Kommunikation
Ihr wollt Finanzierung ? Dann schreibt ´nen Businessplan.
Hinzu-“Geil, ich will mitmachen!“

4 . Fokus Engpass
– externes Kapital
– Vertriebler finden & Co.

5 . Teambilden für Erwachsene
auf Augenhöhe/ Reinventing alternatives=Alternativen finden

6 . Lernen für’s Unternehmen
Bücher, andere Menschen, Berichte usw.

7 . Entspannung/ Balance
– nicht mehr als 40Std./Wo.
– Holakratie, sich fragen
– „Trägt es zur Heilung der Welt bei?“

»Warum ich Utopien selbst ausprobiere.«
Nach dem ich mir „Warum ich Utopien ausprobiere“ von der Journalistin Greta Taubert angehört habe und sie über ihr Selbstexperiment des bargeldlosen Lebens, Dumpdiving und die Erkenntnis das Kommunenleben nicht ihr Ding sei, ist mein Laufplan irgendwie durcheinandergeraten. Zufälliger Weise habe ich einen Blick auf den Ablaufplan der freien Sprecher und ihre Themen geworfen und mich kurzerhand entschlossen zwei aufeinanderfolgenden Vorträgen Gehör zu schenken.
Freestyle
Der Beitrag von Silke von nie:solo beschäftigte sich mit der Thematik: Eltern im Berufsleben. Selbst in dieser Situation befinden und die Erfahrung machend, welche Auswirkungen das Elternwerden auf den Beruf hat, gründete sie eine Plattform zum Netzwerken für freiberufliche Eltern. Die Nutzer werden persönlich porträtiert, stellen ihr Know-how vor und nennen ihre Vorstellungen für die berufliche Partnerschaft. Für mich war es sehr spannend, zu erfahren, welche Hürden beruflich mit Nachwuchs zu nehmen sind. Ich finde die Idee hat Potenzial sich zu etablieren und hoffentlich Silkes leise geäußerten Wunsch, nach mehr Geld für weniger Arbeit, sinnig zu erfüllen. Nun sollte der Vortrag über Legasthenie im Berufsleben folgen. (Vielleicht gibt es hierzu einen Mitschnitt?!) Jedoch hab ich nicht mitbekommen, dass dieser im Nebenraum stattfand und bin zu meinem Laufplan zurückgekehrt und dort stand – Work happy. Also flink das Gebäude gewechselt, wo der Vortrag schon im Gange war.
»Work happy.« – 10 Dinge, um seine Mitarbeiter glücklich zu machen.
Mich beschlich schnell das Gefühl, falsch zu sein, oder eine Änderung wurde vorgenommen, die an mir vorbei gegangen ist. Die abschließenden Worte, wir sollen uns mehr politisieren, unterstrichen meine Annahme.
»Crowdlove 3.0 • Meine Crowd ist ...« – ...Build your own crowd!
Zum krönendem Abschluss freute ich mich, auf das Vortragsthema Crowdlove 3.0 und dachte mir hilfreiche Tipps herausfiltern zu können. Jedoch gestand Shai, er habe sich nicht vorbereitet und demnach viel der Informationsaustausch gering aus. Sehr Schade.

 

racoon | Auf der dclass conference 2015

Mein Fazit
Nach diesen zwei Tagen war ich platt. Wie muss es dann erst den Initiatoren gegangen sein? Ich hoffe sie haben sehr gut geschlafen, neue Energie getankt und sind mit ihrer Realisierung zu frieden, denn das können sie meiner Meinung nach auf jeden Fall sein.

Ich habe das Bekommen, was ich von der Konferenz für mich selbst erwartet habe. Austausch, Einblicke und wie das Handeln sich auf den Einzelnen und sein Umfeld auswirkt. Das es anderen nicht viel anders ergeht, im persönlichen Entwicklungsprozess, sich selbst zu leben und seiner Berufung nachzugehen oder überhaupt erst zu finden, empfand ich als energiespendend und beruhigend. Das Leben ist ein Werdungsprozess und ist begleitet von Höhen und Tiefen, aber letztendlich hat man immer die Wahl sich zu entscheiden und die Dinge zu ändern.

Quellen und Linkempfehlung
Videodoku der Sprecher | Tag 1

Comments

  • Betti
    6. März 2015 Antworten

    Ein kurzer. aber dennoch ziemlich ausführlicher Bericht. Hätte ich mir einige Vorträge auch gern „angetan“
    Vielen Dank racoon für die Enblicke

    • racoon
      8. März 2015 Antworten

      Hallo Betti,
      danke dir für dein Kommentar. Da ich gerade nicht sicher bin, ob das mit dem kurzem Beitrag ironisch gemeint ist, geb ich lieber mal den Hinweis, dass sich alle mit einem Plus und in Fettgedruckte Titel durch Anklicken aufklappen lassen und weitere Infos enthalten. Ansonsten stelle ich dir hier gern die ersten drei veröffentlichten Videos ein. Viel Spaß beim ansehen.

      Erik Koszuta
      https://vimeo.com/120748693
      Ben Paul
      https://vimeo.com/120888874
      Gerald Hüther
      https://vimeo.com/120745025

      Weitere Videos zu den Vorträgen findest du unter http://www.dclass.de/videos/. einfach hin und wieder rein schauen.

  • Lisa
    11. März 2015 Antworten

    Danke für deinen Beitrag. Racoon!
    Zwei der Live-Zeichnerinnen heißen Katrina Günther (sie war mittags dran) und Anika Kaiser (sie war nachmittags dran).
    Wenn du Kontakt zu den beiden möchtest, gib mir Bescheid, ich kenne beide.
    Grüße,
    Lisa

    • racoon
      13. März 2015 Antworten

      Danke dir und ich komme gern darauf zurück.

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