18 Mrz 2015
racoon engagiert sich ehrenamtlich für Verein und entwickelt neues nachhaltige Geschäftsunterlagen

racoon im Interview mit Anne von youvo.org

Ich hatte eine Verabredung mit Anne vom youvo-Team, über die ich auf das Projekt mit elhana LERNPATEN aufmerksam geworden bin. Es sollte eigentlich ein Interview zu der Zusammenarbeit mit Luise und Tina vom Verein werden, aber es wurde doch mehr. Es war ein Austausch von Sichtweisen in der Kreativwirtschaft und ihrer einhergehenden Wertschätzung in Form von Honorierung. Ich habe einiges mehr erfahren können, wo youvo seine Ziele sieht, welchen Bestreben sie folgen und welche Meilensteine sie, seit ihrer Gründung, erreicht haben. Ihre bald überarbeitete Website soll diese Punkte dann auch deutlicher kommunizieren. Als ich damals auf die Plattform aufmerksam geworden bin, war ich erst etwas skeptisch, ob das noch eine von diesen Online-Plattformen ist, die eine Ausbeutungung der Kreativschaffenden begünstigt. Da ich gern mehr erfahren wollte, was sich dort abspielt und welche Organisationen dort vertreten sind, habe ich mich angemeldet. Erst nach einigen Wochen, mal wieder Vorbeischauen, bin ich auf elhana LERNPATEN aufmerksam geworden. Mehr zu der Zusammenarbeit findest du in der Serie von youvo GLIMP#.

Ich bin praktisch der Türsteher. Ich prüfe die schriftliche Anfragen der Organisation mit unserem Fragebogen und  frage auch nach, warum nicht von Beginn an ein Budget eingeplant wurde. Da kommt es schon mal vor, dass ein Projekt klasse klingt, aber man im Gespräch erfährt, dass die Organisation allgemein nicht bereit ist, für Designdienstleistung Geld auszugeben. Das sagt vieles über beide Seiten aus.

Anne hat mir ermöglicht zu erfahren, dass sie praktisch als Türsteher fungiert und genau prüft, welche Organisationen und in welchem Umfang online gestellt werden. Da Organisationen nicht nur einen ausführlichen Fragebogen beantworten, sondern sich auch persönlichen Fragen stellen müssen, gelangen ca. 20% der Anfragen nur auf der Plattform. Mit ihren Fragen prüft sie sehr genau, warum kein Budget für Gestaltung/PR mit eingeplant wurde. Wie es mit der Wertschätzung der Kreativdienstleistung aussieht, die nun pro bono zur Verfügung gestellt wird, geht sie ebenfalls sehr gründlich nach.

youvo möchte einerseits dazu beitragen, dass ein Umdenken in den Köpfen von Organisationen stattfindet und das Kreativleistungen genauso ihren Wert haben und dementsprechend vergütet werden müssen. Andererseits sollen Kreativschaffende sich gern und vor allem gezielt dort ehrenamtlich einsetzen, wo es wirklich notwendig ist. Nur pro bono Tätigkeiten oder zu geringen Stundensätzen füllt zwar das Portfolio, aber sicher nicht den Kühlschrank, sorgt für das Dach über dem Kopf oder die Deckung der Krankenkassenkosten eines Selbstständigen. Wertschätzung von Kreativleistung findet ebenfalls, wie in anderen Branchen auch, über die Honorierung statt.

Für mich bin ich mit der Erkenntnis aus dem Gespräch gegangen, zu schauen, welche Möglichkeiten es für NGO´s gibt, um den Kreativenbedarf auch zu honorieren und sie dahin gehend zu beraten und zu sensibilisieren. Für youvo wünsche ich mir, dass sie ihren Ansätzen und Werten weiterhin verantwortungsvoll folgen. Ich bedanke mich herzlich für die sorgfältige Vorabprüfung und hoffe das sie dieser treu bleiben.

Quellen und Linkempfehlung
Schau dir auch Anne´s Interview auf The Changer an.
Bilder screenshot von youvo Online-Plattform

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